Kristina Raschen aus ihrem kommenden Buch. Wer mehr lesen will, schreibe an raschen-methode@gmail.com 

Mein Onkel – Die Schlüsselfigur
  

Das Leben ist fragil. Es kann jeden Moment zerbrechen. Man muss sich auf alles gefasst machen. Das Leben ist kein Ponyhof. Es ist bedrohlich. Man weiß nie, was kommt und wer einem vielleicht ein Bein stellen könnte. Vielleicht fällt ein Meteorit vom Himmel, ein neuer Weltkrieg bricht aus, man bekommt Krebs, verliert ein Bein, ein Ohr, ein Auge, man wird blind, taub, landet im Rollstuhl? Oder die Mutter stirbt, das eigene Kind oder der geliebte Hund. Überall lauern böse Menschen, die einem weh tun wollen. Puh, es gibt so viel, was einem zustoßen könnte. Das Leben ist unberechenbar. Das Leben ist alles, aber kein sicherer Ort!
Das alles wurde mir bewusst, als ich mit 8 Jahren meinen Onkel über Nacht „verlor“. Der einzige Mann, von dem ich damals dachte, er interessiert sich für
mich, ich bin ihm
wichtig . Jedenfalls hatte er auch mal mit meiner Mutter geschimpft wegen mir. Das Einzige, was ich verstand, dass er wollte, dass sie sich besser um mich kümmert. Mir gefiel, dass sich jemand Gedanken um mich zu machen schien. Außerdem war er groß, sportlich und lustig, hatte wie meine Oma stahlblaue Augen und hatte mir fest versprochen, mir ganz bald das Skifahren beizubringen.

Meine Mutter erzählte mir damals beim Essen, dass er gestern in seinem Büro im Finanzamt einen fürchterlichen Wutanfall bekommen hätte und alles kurz und klein gehauen hätte. Man hätte ihm daraufhin Handschellen angelegt und in die damals schlimmste Psychiatrie Deutschlands gebracht. Nach „Bonnys Ranch“. (Karl-Bonhoeffer- Nervenklinik, Berlin). Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich damals dachte. Da meine Mutter mir diese Nachricht relativ emotionslos vorgetragen hatte, denke ich mir, dass ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, wie das Ausmaß und die Auswirkungen auf mein Leben sein würden.

Kurz darauf entschied meine Mutter, dass wir ihn besuchen sollten. Wir fuhren ziemlich lange mit dem Bus. . Sie war riesig. Wir suchten eine ganze Weile, um die geschlossene Abteilung, in die man ihn gesperrt hatte, zu finden. Eine geschlossene Abteilung, erklärte mir meine Mutter auf dem Weg dahin im Bus, hat viel mit einem Gefängnis gemeinsam. Die Menschen können nicht einfach raus. Und so war es dann auch. Die Fenster waren vergittert, alles verschlossen. Überall hörte man Schlüsselbunde rasseln, die Türen wurden auf- und zugeschlossen. Als man uns die Tür zu seiner Station aufschloss, war das Erste, was ich sah, ein ewig langer weißer Gang, auf dem Männer in Schlabbersachen auf und ab schlurften. Das Szenario erinnerte mich sofort an die Raubtiere in dem Berliner Zoo, die ich mal lange Zeit beobachtet hatte und dabei sehr traurig geworden war. Sie sahen so unglücklich aus. Keine echten wilden Tiere mehr, sondern verzweifelte, die sich wie in Trance von einem Ende des Käfigs zum anderen bewegten. Man hatte ihnen ihr Leben gestohlen und sie hier hingepflanzt, damit solche Kinder wie ich sie sehen konnten. Der Appetit war mir damals vergangen. Der Zoo und ich kamen nie mehr zusammen.

Diese Menschen hier sahen ähnlich aus. Wie die Tiere im Zoo. Sie waren nicht tot, aber schienen auch nicht mehr wirklich zu leben. Etwas in ihnen war gestorben. Ihre Augen waren leer und leblos. Ich fühle noch, wie ich dachte: „Sie haben keine Seele mehr. Was ist nur mit ihnen geschehen, lieber Gott?“

Wir wurden in das Zimmer meines Onkels geführt. Er saß halb auf seinem Bett und suchte aufgeregt nach etwas. Nur einen kurzen, , hektischen Blick warf er mir zu. Ich war mir nicht sicher, ob er mich überhaupt erkannt hatte. Aber dafür war ich mir sehr sicher: Sein Interesse an mir war erloschen. Alles war vergessen. Es gab uns nicht mehr. Es gab sein Versprechen, seine aufmunternden Worte nicht mehr. Mein Onkel war gestorben, tot. Aber wer war dieser Mensch in dem Körper meines Onkels? Was war passiert? Wer hatte meinen Onkel getötet? Mir meinen Onkel genommen? Meine Hoffnungen auf Skifahren, auf...wo waren sie? Sein Gesicht hatte andere Züge, auch seine Augen waren nicht mehr so blau wie früher, dafür aber voller Panik. Zwischendurch blitzten sie sogar wütend auf. Er schien sich überall verfolgt und bestohlen zu fühlen. Er erzählte dauernd davon. Er war wie besessen von der Idee, dass man ihn verfolgte und bestahl. Vor wem hat er Angst, fragte ich meine Mutter. Sie erklärte mir, dass er krank sei und da habe man eben solche Ängste. Wie ich es auch in meinem Kopf drehte, ich verstand es nicht. Wie sollte man so krank werden? Er hatte doch keine Grippe, kein Fieber, keinen Husten, Schnupfen, keinen Durchfall, Schwindel, musste nicht brechen.. All das war für mich Kranksein. Aber ein anderer Mensch zu werden? Angst vor etwas oder jemandem zu haben, der gar nicht da war, das war etwas anderes für mich. Oder war er oder es da und nur er sah es? Ich fand keine befriedigende Antwort, damals.

Mein Onkel flüchtete die nächsten Jahre viele Male aus der Anstalt. Er versuchte sich auch mehrmals das Leben zu nehmen. Er tat alle möglichen verrückten Sachen. Und meine Mutter musste ihn oft irgendwo einsammeln und zurückbringen. Einmal haute er ab und fuhr als blinder Passagier nach Norditalien zu seiner Mutter, meiner Oma… In meiner Erinnerung war meine Mutter die Einzige, die sich um ihn kümmerte.

Ich versuchte ihn derweil zu vergessen, so wie er mich vergessen hatte. Mein Leben veränderte sich mit seinem Tod. Es kamen eine Menge neuer Informationen in mein Leben und damit neue Fragen, die ich als Kind zu beantworten suchte. Ich erinnere mich genau an den Tag, an dem ich bewusst die Entscheidung traf, mit meiner Mutter von nun an, jeden Tag zu meditieren. Ich wollte nicht, dass mein Leben außer Kontrolle geriet. Ich fing zeitgleich auch an, die schlimmsten Schicksalsschläge in meinem Kopf durchzuspielen. Ich wollte auf alles vorbereitet sein. Nichts sollte mich so überraschen und zerstören können wie meinen Onkel.

Die Psychiater konnten sich, was seine Diagnose angeht, nicht so recht entscheiden – sie gaben ihm „bipolare Störungen“ und „Schizophrenie“. Das Mittel der Wahl war für beide Diagnosen eh das Gleiche, Lithium. Mein Onkel wurde eines Tages auch so ruhig, wie die Männer auf dem Gang. So leblos und seelenlos. Seine Gesichtszüge auch so hängend, wie die der anderen. Die Zunge schwer beim Sprechen. Wie ich später lernte, waren das die Langzeit-Nebenwirkungen von Lithium, das er bis zu seinem Ende einnahm. Welches er viele Jahre später um dieses Mal ganz sicher zu gehen, vor einem Zug wählte.

Über die Jahre vergaß ich. Aber eine Frage sollte ich nie ganz vergessen, denn es kamen immer wieder Menschen in mein Leben, die mich an jene Frage erinnerten: Wer oder was hatte meinen Onkel getötet?

Anfang zwanzig fuhr ich mit dem Zug; eine ältere Dame setze sich neben mich und erzählte mir von ihrem wunderbaren Sohn, er sei beliebt, hatte eine tolle Freundin, studierte, ein echt helles Köpfchen. Sie zeigte mir sogar Fotos von ihm. Ich fand ihn mega gutaussehend. Gratulierte ihr sogar zu so einem Prachtexemplar von Sohnemann. Plötzlich weinte sie und berichtete schluchzend, dass er nur Zigaretten holen wollte… Er kam nie wieder. Er hatte ebenfalls den Zug gewählt. Immer wieder fragte sie mich: Warum hat er das nur getan? Warum nur? Er hatte doch alles.

Er hatte seine Mutter – alle, ohne einen Brief zurückgelassen. Ich konnte ihr damals keine Antwort geben. Ich drückte ihre Hand fest und weinte mit ihr. Ich wurde durch diese Begegnung wieder erinnert an meinen Onkel, der über Nacht verrückt wurde und nie wiederkam. Und auch den Zug nach qualvollen Jahren in der Psychiatrie gewählt hatte.

Wie oft dachte ich damals, mein Gott, was für schwere Bedingungen haben so viele Menschen in Indien und China. Und trotzdem wollen sie weiterleben! Was oder wer war also mächtiger, als dieser tiefsitzende Instinkt leben zu wollen. Diese Macht, die Menschen sogar in die Lage versetzt, andere zu morden. Die Menschen stehlen lässt. Die es schafft, dass Eltern ihre eigenen Kinder verkaufen, Kinder ihre Eltern töten und so vieles Grausames mehr! Um zu überleben! Um bittschön weiter leben zu können.

Wer oder Was hatte also so viel Macht, diesen Instinkt außer Kraft zu setzen und gegen sich selbst das Todesurteil zu erheben? Welche Macht war es, die jegliche Hoffnung auszulöschen vermag? Was kann ein Leben so zerstören, dass es den absolut mächtigsten Instinkt „den Überlebensinstinkt“ außer Kraft setzt? Dass Menschen lieber sich selber vernichten, als…? Als was denn? Das Leid zu ertragen?

Welches Leid hatte dieser junge Mann, der so vom Leben beschenkt war, zu ertragen? Welches mein großer, starker, intelligenter Onkel?

Welches all die 1 Millionen Menschen, die jedes Jahr weltweit den Suizid vollziehen?

Eines war offensichtlich, es musste etwas in ihnen gegeben haben, was ihr Leben mehr beherrschte, als äußere Umstände. Etwas das mächtiger war, als der mächtigste Instinkt im Menschen.

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Wir leben alle Suizid – nur in Raten

Wir leben in einer Gesellschaft, die Suizid in Raten tätigt. Wir tun kaum noch etwas, was nicht dem natürlichen Fluss des Lebens entgegen arbeitet.

Kaum noch jemand

geht um 22 Uhr in Bett und steht um 6 Uhr morgens mit der Sonne auf.

Kaum noch jemand

isst seine Hauptmahlzeit zwischen 12-14 Uhr.

Kaum noch jemand

macht eine Mittagspause, eine Siesta.

Kaum noch jemand

Hat regelmäßig Zeit für Intimität und gemeinsame Entspannung.

Kaum noch jemand

kocht jeden Tag sein eigenes frisches Essen.

Kaum noch jemand

nimmt keine Tabletten, Drogen, Alkohol um sich anzuregen oder zu beruhigen.

Kaum noch jemand

treibt geistige und soziale Hygiene – achtet darauf, was er sagt, denkt, tut und vergibt sich und anderen regelmäßig.

Kaum noch jemand

trinkt 2 Liter Wasser täglich und freut sich einen Kullerkeks.

Kaum noch jemand

ist glücklich – einfach nur so,

Wenn wir uns lieben würden – wirklich meine ich und unser Leben wirklich wertschätzen würden, dann würden wir automatisch viele Dinge nicht mehr tun. Dinge, die der Funktionsweise unseres Körper, unseres Geistes(Gehirn), unseres Herzens und unserer Seele entgegenarbeiten. Sei es Drogen nehmen, Café, Alkohol, Zigaretten, Fast Food, ständiges Sitzen, Filme gucken, negative Gedanken haben , über andere herziehen, mit anderen ständig  vergleichen, einander lieblos behandeln, verlassen umbringen und so weiter auf der antilebens Leiter 😉

Die 4 Arten von Suizidalität 

1Art: Die akute Suizidalität – diese Menschen kämpfen Tag täglich mit dem Gedanken sich umzubringen. Dieser Gedanke beherrscht ihr Leben. Ihre Wunde ist offen und blutet non-stopp. Der Schmerz verursacht die völlige Einengung ihres Bewusstseins und führt zu dem berühmten Tunnelblick. Diese Menschen sind mehr oder weniger lebensunfähig, da sie all ihre Lebenskraft diesem einen bedrohlichem Gedanken unterordnen. Sie haben meist schon eine Diagnose. Nur psychisch sehr starke oder sehr junge Menschen können in dieser akuten Phase noch mit einer Maske herumlaufen, weiter funktionieren und somit die unachtsame Umwelt täuschen. Viele von ihnen haben den Suizid schon mal versucht und – Gott sei gedankt – überlebt. Aber das hält die wenigsten davor zurück, es nicht noch einmal zu versuchen. Sie sind erst dann zu 100% in Sicherheit vor sich selbst, wenn sie ihren SuicideCode entschlüsselt haben. Wenn sie das Licht in ihrem dunklen Tunnel angemacht haben und erkennen, daß sie eigentlich auf einer weiten grünen Wiese stehen… Die erste Klientin in diesem Zustand war noch nicht aus der Pubertät draußen. Sie war ganz in schwarz gekleidet und ja sie hatte sich geritzt und klar sie hatte die typische gebeugte Körperhaltung und den scheuen Blick… Nein liebe Eltern – das ist kein Modespleen! Wacht endlich auf!

2Art: Die unterschwellige Suizidalität. Diese Menschen kennen den Gedanken, meist schon seit ihrer Pubertät, manche auch schon länger. Sie leben mit ihm, haben sich an
ihn gewöhnt. An diesen mörderischen Gedanken.
Leben mit einer verschorften Wunde, man spürt sie immer ganz leicht, aber erst wenn man sich genau dort stößt, bricht sie wieder auf und fängt an zu bluten. Was sinnbildlich bedeutet, etwas Gravierendes passiert in ihrem Leben. Dabei handelt es sich oft um eine Trennung, um einen Verlust von …, Mangel an konkreter Anerkennung, Liebe, Aufmerksamkeit oder Einnahme von Drogen und/ oder körperlicher Erschöpfung. Im Allgemeinen sieht man ihnen nichts an. Sie funktionieren oft 1a! Vielleicht haben sie hier und da mal depressive Phasen. Die
leicht agitiert sein können und fallen daher nicht so auf und/oder sie haben einen cholerischen Zug an sich, über den sie lang angestautes Adrenalin ablassen – an anderen Menschen oder an Gegenständen. Das alles hängt sehr von ihrer Geschichte ab. Bei genauerem Hinsehen fallen Neurosen auf, aber hey, wer hat die nicht!? Auf den ersten und ungeübten Blick also völlig unauffällig.

3Art: Die Süchtigen. Fast allen ist schon mal aufgefallen, dass in dem deutschen Wort Sucht – das Wort Suche drin steckt. Und das hat auch damit wirklich etwas zu tun. Sie sind süchtig nach etwas, dass ihr Leben, ihre negativen Gedanken ihre Ängste für einen Moment anhalten soll und sie in einen rauschartigen Zustand überführen soll. Der Preis ist hoch, über kurz oder lang vernichtet die Sucht ihr Leben. Auf die eine oder andere Weise. Sie fühlen sich vollkommen ihrer Sucht ausgeliefert. Der Gedanke „Ich schaffe es eh nicht“ sitzt tief. Sie fühlen sich wie im 1. und 2. Fall als Opfer. Ausgeliefert. Süchte sind nur mit ganz viel Disziplin, Willenskraft und guter Therapie in den Griff zu bekommen. nachhaltig nur, wenn der Hauptkonflikt, der damit verbunden ist, entlarvt und eliminiert ist.

Aus meinem Leben: Mit Mitte Zwanzig sollte ich mich um eine Aidspatientin  kümmern. Sie war eine zeitlang auf Heroin gewesen und hatte sich durch eine verunreinigte Spritze infiziert. Sie war Mutter einer kleinen Tochter und musste diese mit ziemlich großer Sicherheit in diesem Jahr noch alleine lassen. So wurde mir jedenfalls ihre Lage beschrieben. Meine offensichtlichen Berührungsängste mit dem Tod damals noch, bereiteten mir leichten Schwindel. Ich war  verunsichert,

Das Treffen mit der jungen Aidspatientin verlief entspannter als gedacht. Ich konnte sie sogar ein paar Mal zum Lachen bringen. Sie sprach Gott sei Dank nicht über den Tod. Am Ende fand ich dann aber den Mut und fragte sie gerade heraus. Hattest du keine Angst zu sterben, als du dir das Zeug gespritzt hast? Ich meine, es ist doch lebensgefährlich und man weiß doch nie..oder?

Wie immer gewinnt meine Neugier am Ende gegen Pietät. Ein kurzer erstaunter Blick von ihr, dann antwortet sie, dass sie all das in diesen Momenten einfach ausgeblendet hatte. Als die Angst sie einmal überkam, hat sie ihr hart Redeverbot erteilt: Halt die Schnauze! Ich brauche DAS jetzt!

Ja, im Nachhinein ist all das schwer zu begreifen, versuchte sie sich fast zu entschuldigen bei mir. Ich musste das Ganze jetzt tiefer begreifen und fragte noch einmal: Hör mal, ist es in etwas so, als macht all das jemand anderes. Also du machst es für jemand anderen, der will das so und der ist mächtiger als du selber oder so ähnlich? Macht das Sinn? Sie hatte Tränen in den Augen und nickte.

Meine Angst mich anzustecken war verflogen und wir umarmten uns fest zum Abschied. Ja, das erscheint vielen vielleicht normal, aber zu der Zeit wurde uns überall suggeriert, dass Aids  höchst ansteckend ist. Dass  alle dachten, man dürfe diese Menschen am besten nicht einmal mehr anschauen, geschweige berühren.

Diese junge Frau hat mir erstmalig aufgezeigt, dass sich Suchtmenschen fremdbestimmt fühlen. Ohnmächtig dem einem Impuls ausgeliefert der ihren Tod bedeuten kann.

Die Begegnung mit einem durch und durch suchtanfälligem Mann brachte noch mehr Licht. Er berichtet mir, dass er nur einen kleinen Schluck Alkohol zu sich nehmen muss, und sofort würde in seinem Kopf ein wildes Orchester losgehen. Ein riesiger Rausch überfiel ihn dann und binnen Minuten war er Sklave des Alkohols, ihm ausgeliefert mit Haut und Haaren. Der Gedanke davon schnell wieder los zu kommen, war durch den Gedanken „Das schaffe ich niemals“ vernichtet. 

4 Art: Suizid in Raten. Darunter leiden fast ALLE! Keiner würde sagen, dass er keine Lust mehr hat oder sterben möchte. Geschweige denn, dass er darüber nachdenkt. (Obwohl jeder spätestens über 40 mal daran gedacht hat.) Eher hat man doch Angst davor zu sterben! Was aber am Ende das Gleiche ist. Darauf kommen wir später zurück. Aber alle haben eines gemeinsam – Tag ein Tag aus werden Dinge getan, die weder unserem Körper noch unserem Geist gut gesonnen sind: negative Gedanken und Worte über sich selbst und andere, Alkohol zum Entspannen, Zigaretten um Abstand zu gewinnen, negative Nachrichten, um am Puls der Zeit zu sein, Sorgen machen, weil es alle machen. Ständig Dinge tun, die man nicht tun will. Sich gut und gerne auch noch mit einem Mangel an Sauerstoff, gutem Wasser, Nährstoffen, Sonnenlicht und positiven, ausgeglichenen Menschen belohnen! Und damit der angeborenen Lebensfreude und Energie Stück für Stück den Gar aus zu machen. Das Leben sozusagen in Raten morden. Wir leben somit in einem Paradox, wir tun alles dafür krank zu werden und haben ständig Angst davor tödlich zu erkranken. Und viele haben eine regelrechte Abneigung gegen gesunde Sachen… Ganz traurig ist es, wenn man beobachtet, dass sich ihr Leben im Grunde  nur darum dreht, wie sie es am besten über die Bühne bringen und dabei am wenigsten Schaden zu kommen…

Warum tun wir das? Warum gehen wir mit unserem Leben so kriminell um? Warum helfen wir unserem Tod so gerne auf die Sprünge? Wollen wir gar nicht glücklich sein oder gar leben? Leiden wir gerne? Macht es uns Freude, unser Leben nicht leben zu können? Stattdessen uns mit mangelnder Energie, Lebensfreude, psychisch-körperlichem Gebrechen herumzuplagen? Niemand hat diese Frage je mit einem JA- ich will das!, beantwortet. Wer will es dann aber? Wer will unser Unglück? Wer unseren Tod?

Manche sagen, es sind die Gene, andere die Parasiten, wieder andere meinen es ist der Teufel – und welche es sei das dumme Ego, der Hochmut…